Treffpunkt: G! | aus Witten | 12-2006


„Treffpunkt: G!“ – So lautet ein Angebot der Kreuzgemeinde der SELK in Witten. An jedem Mittwoch und an jedem Freitag besteht die Möglichkeit, mit dem Glockenschlag um 18 Uhr in der Kreuzkirche für etwa eine Viertelstunde eine „Auszeit“ zu nehmen. Superintendent Burckhard Zühlke, Pfarrer an der Kreuzgemeinde, beschreibt das Projekt im Folgenden näher.


Der Name
„Treffpunkt:G!“ möchte plakativ und ohne Umschweife zusammenfassen, worum es geht: Es handelt sich um einen Treffpunkt mit „G“ott – und es besteht Gelegenheit zu: „G“emeinschaft, „G“ebet, „G“elassenheit, „G“…

Äußere Bedingungen
Die Kreuzkirche liegt in einem Wohngebiet in Zentrumnähe (2 Minuten Fußweg in die Fußgängerzone). Das Kirchgelände dient auch als Parkplatz für Gemeindeglieder, die in der Innenstadt einkaufen, Termine wahrnehmen oder dienstlich zu tun haben. In der Kreuzgemeinde ist seit 50 Jahren das Stundengeläut um 7, 12 und 18 Uhr üblich: „Treffpunkt: G!“ macht zum bereits vorhandenen Geläut um 18 Uhr das Angebot, eine „Auszeit“ in der geöffneten Kirche zu nehmen (normalerweise ist die Kreuzkirche – außer zu den Gottesdiensten und Andachten – geschlossen).  Mit „Treffpunkt: G!“ ist die Kirche nun im Lauf der Woche regelmäßig geöffnet.

Zielgruppe
Menschen, die vom Dienst, von einem Termin oder vom Einkauf kommen und womöglich ihr Auto auf dem Kirchgelände geparkt haben. Menschen, die im zeitlich oft eng gestalteten Alltag nach einer „Auszeit“ oder einem „Ruhepunkt“ suchen. Die Gemeinde hat – mitten in einem Wohngebiet gelegen – auf dem Kirchgelände 25 eigene Mietwohnungen, deren Mietern und Nachbarn das Angebot gilt. Den Nachbarn gegenüber, die gelegentlich ihren Ärger über das regelmäßige und laute Glockengeläut äußern, kann die Gemeinde nun auf ein konkretes Angebot vorweisen, zu dem das Glockengeläut um 18 Uhr einlädt.

Gestaltung
„Treffpunkt:G!“ beginnt nach einem Eingangsvotum mit einem Lied der Kirchenjahreszeit (a capella). Es folgen, als Mittelpunkt einer insgesamt schlichten liturgischen Form, „Wochenspruch“, „Wochenpsalm“ oder „Tageslesung“ als biblische Worte – somit erfolgt also ein Gang durch die Zeiten des Kirchenjahres. Nach der jeweiligen Lesung folgt eine Zeit der Stille, die zur Ruhe (!), zu eigenen Gedanken, zum Nachsinnen, zu … – mitten in der Alltagshektik – einlädt. Die Zeit der Stille schließt (ggf.) mit einem freien oder geprägten Gebet, das Aktuelles aufnehmen kann; in jedem Fall folgen Vaterunser und Segen - zum Abschluss wird ein Abendlied (o.ä.) gesungen (a capella). Es ist für den|die liturgischen Leiter|in nur wenig Vorbereitungszeit nötig.  Die Dauer der liturgischen Form ist etwa 15 Minuten. Sowohl vor als auch nach der liturgischen Andacht ist ausreichend Zeit, die Ruhe der Kirche zu erleben, zu genießen. In Witten sitzen die „Treffpunkt:G!“ – Teilnehmer um den Altar in der Apsis.