Ge(h)spräche | Allendorf/Ulm | 07-2014

Seit 2011 bietet die St. Paulsgemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Allendorf/Ulm regelmäßig „Ge(h)spräche“ an. Gemeindepfarrer Hartmut Constien erklärt, was es mit dieser Kombination aus Gehen und Sprechen auf sich hat.


Schon seit vielen Jahren organisiert der Posaunenchor kurz nach Weihnachten eine Winterwanderung. Und die Gemeinden im Westerwald treffen sich meist jährlich zum gemeinsamen Wandertag. Aus den Erfahrungen dieser Wanderungen entstand bei uns die Idee, regelmäßig an Sonntagnachmittagen zwischen Frühjahr und Herbst gemeinsame Spaziergänge bzw. kleine Wanderungen zu unternehmen.

Grund hierfür: Unsere Gemeinden bieten für Kinder, Jugendliche, Musiker usw. eine Menge Kreise und Veranstaltungen. Wer aber zu keiner der genannten Gruppen gehört, findet im Gemeindeleben oft nicht viel.

Bei solchen Wanderungen kann man sich ausgezeichnet über alle möglichen Anliegen unterhalten. Selten hat man sonst die Möglichkeit, Gespräche in einem ungezwungenen Rahmen – auch unter vier Augen – zu führen. Doch bei der Bewegung in der freien Natur gelingt es ausgezeichnet. Mit anderen Christen also gemeinsam zu laufen und sich zu unterhalten und so die Gemeinschaft in unserer Gemeinde zu stärken, war das Anliegen der „Ge(h)spräche“, so lautet die Bezeichnung unserer regelmäßigen Wandertouren. Wir halten auch immer eine kurze Andacht auf dem Weg.

Die Teilnehmerzahl variiert je nach Wetter und Zeit. So sind wir meist zwischen 8 und 30 Personen, die sich miteinander auf den Weg machen. Im Jahr 2013 war die Zahl der Wandernden stabil bei rund 20 Teilnehmern.

In der Regel machen wir auch bei einer Lokalität eine Pause. Beim Wandertag der Westerwald-Gemeinden im Jahr 2013 haben wir ein großes Kaffeetrinken an einem nahe gelegenen See organisiert, was ausgezeichnet ankam. Ebenfalls ausprobiert haben wir die Variante, am Ende der Wanderung auf dem Gemeindegelände zu grillen. Das hat das Ganze aber sehr in die Länge gezogen.

Interessant auch: Dieser Kreis spricht Kinder, Familien, junge Erwachsene bis hin zu älteren Gemeindegliedern sozusagen generationsübergreifend an. Wenn wir dann „auf Schusters Rappen“ unsere Umgebung hier am Osthang des Westerwaldes erkunden, dann entsteht eigentlich immer eine gute geistliche Gemeinschaft.

So ist ja auch das „Wandernde Gottesvolk“ ein gutes Bild für unsere irdische Pilgerschaft.